Diesen Monat - November 2025
Klärende Dunkelheit
November erscheint vielen als die dunkelste Zeit des Jahres. Die Zeit ist umgestellt, Stürme fegen, Weihnachtsbeleuchtung und Schnee sind noch nicht da und mit ihnen der nahende Zenit, ab dem alles anders wird und die Tage wieder länger. Es ist Nacht. Das spiegeln uns auch viele Ereignisse auf der Weltenbühne. So bleibt uns nichts anderes übrig, als hineinzugehen in die Dunkelheit und uns mit ihr anzufreunden.
Es ist Zeit, einzukehren und sich mit den eigenen Gespenstern an einen Tisch zu setzen. Die ganz alten Erinnerungen kommen hoch, vielleicht Ängste, die es nun zu besänftigen gilt. In einer langen Nacht wurde ich mir selbst zur Mutter, die das Kind beruhigt. „Ich bin da. Ich gehe nicht fort.“ Das ist es, was es jetzt zu tun gilt: In die Schattenzonen hineingehen und sie beleuchten. Immer wieder bekommen wir Gelegenheit, hinzuschauen auf die Wunde, sie zu säubern, zu pflegen und verheilen zu lassen.
Die Narbe wird bleiben. An dieser Stelle werden wir immer empfindlich sein. Doch wir lernen, damit zu leben.
So darf auch die Freude wieder Einzug halten, die Leichtigkeit, wenn wir uns geborgen wissen von einer Kraft, der die Dunkelheit ebenso heilig ist wie das Licht, das auf uns wartet.
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