Diesen Monat - September 2025
Zeit der Ehrlichkeit
Der späte Sommer treibt die satten Farben in die Natur. Er macht keine halben Sachen. Im September kommen die Gefühle hoch. Es wird lebhaft und bunt, wenn die Blätter sich färben. Zeit, zu sagen, was anliegt. Sprechen wir es aus! Äußern wir, was uns vielleicht schon seit Langem am Herzen liegt. Behalten wir es nicht für uns. Was zu lange gärt, wird selten gut. Der Wein wird zu Essig, wenn er zu lange aufbewahrt wird.
Was wir äußern, prägt sich nicht mehr in uns ein. Das ist ein Prinzip von Heilung. Wenn wir das, was uns über die Leber gelaufen oder ins Kreuz geschossen ist, für uns behalten, macht es uns krank. Es kommt zu einem Stau. Wie in einem geschlossenen Kochtopf fängt es an zu blubbern, bis irgendwann der Druck so groß ist, dass der Deckel sich hebt und es überkocht. Dann kommt alles raus.
Wer schon vorher den Deckel hebt, um sich anzusehen, welches Süppchen er sich eingebrockt hat, wird nicht von der Explosion überrascht. Er reduziert das Feuer, das die Dinge hochkochen lässt, und sagt, was ist. Er muss es nicht herausschreien, muss niemanden anklagen oder beschuldigen. Er gibt sich selbst das Signal: Ich nehme dich wahr. Ich höre, was du mir sagen willst. Und während die Suppe gemächlich weiter köchelt, kommt er ins Erzählen.
So kann Heilung geschehen. Kontakt heißt das Zauberwort in der weisen Hexenküche. Dort, wo etwas berührt wird, kann es sich auflösen. Wo wir in Verbindung miteinander gehen und in Ich-Botschaften formulieren, was anliegt, wo wir angehört und angenommen werden mit allem, was der Körper empfindet, das Herz fühlt und der Kopf denkt, da kann Krankes wieder gesund werden. Da finden wir Frieden.
Das was-hilft-archiv
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